Entkoffeinierter Kaffee - ist er wirklich koffeinfrei & wie geht die Entkoffeinierung

Jeder hat schonmal einen dieser Begriffe gehört, gelesen oder sogar selber konsumiert. Kaffee Koffeinfrei, Koffeinfreier Espresso, entkoffeinierter Latte Macchiato und vieles mehr. Doch wie funktioniert Entkoffeinieren überhaupt. Gibt es Unterschiede zwischen koffeinfrei und entkoffeiniert? Das alles und noch ein paar Sachen mehr wollen wir euch in diesem Beitrag näherbringen. Also schnappt euch eine Tasse von eurem liebsten Baruli Kaffee, vollkommen egal ob 100% Robusta oder entkoffeiniert - Hier darf jeder mitmachen.

Falls Ihr Fragen zu unseren entkoffeinierten Bohnen in Bio-Qualität habt, vollkommen egal ob Espresso Decaf oder Kaffee Decaf hat, lasst es uns gerne wissen. Und nun, Wohlsein und viel Spaß beim Lesen.

1. Was ist entkoffeinierter Kaffee / Espresso
2. Wie geht die Entkoffeinierung? ( Welche Verfahren gibt es - welche sind gut, welches sind schlecht)
3. Kann Kaffee wirklich 100% koffeinfrei sein?
4. Für wen eignet sich entkoffeinierter Kaffee besonders! 
5. Der Unterschied: Entkoffeinierter Kaffee vs Entkoffeinierter Espresso

 

1. Was ist entkoffeinierter Kaffee / Espresso?

Es gibt viele verschiedene “Arten” die man als entkoffeinierten Kaffee oder auch als Decaf bezeichnet. Angefangen beim Karo Kaffee, den viele von uns vielleicht sogar noch als “Kinderkaffee” kennen, über Koffeinfreien Cappuccino aus der Kühltheke bis hin zu Kaffee und Espressobohnen ohne Koffein. Doch was sagt die EU was als entkoffeinierter Kaffee gilt? 

Ganz ähnlich wie bei “alkoholfrei” ist es nämlich so, dass auch hier ein Restanteil an Koffein enthalten sein darf. Also ist entkoffeiniert ungleich koffeinfrei. Laut EU ist ein Restanteil von 0,1 % Koffein tragbar. Studien belegen, dass dies unbedenklich ist. An dieser Stelle möchten wir aber sehr gerne darauf hinweisen, dass Menschen mit einer Koffeinallergien auch hier noch reagieren können. Dazu später aber mehr.

Im Ursprung gibt es erstmal keinen Unterschied zwischen entkoffeinierten Espresso oder Kaffee, da sich dies erst später im Röstprozess entscheidet, ob es ein Kaffee oder ein Espresso wird. Die meisten Röster-Kollegen würden uns wohl Recht geben, wenn wir behaupten, dass es besonders schwierig ist, einen leckeren entkoffeinierten Espresso zu rösten. Der Grund ist einfach, dass sich in den allermeisten Fällen entkoffeinierter Rohkaffee anders und ungleichmäßiger verhält  als seine koffeinhaltige Verwandtschaft. Aber keine Sorge: Unsere beiden entkoffeiniertem Bio-Sorten haben wir lange für euch entwickelt, getestet und probiert. (Nur bei Baruli: Decaf Kaffee & Decaf Espresso)

 

2. Wie geht die Entkoffeinierung? (Welche Verfahren gibt es - welche sind gut, welches sind schlecht)

Es gibt in der Tat viele verschiedene Möglichkeiten, entkoffeinierte Kaffeebohnen zu erhalten. Die gebräuchlichste Methode vor allem bei Industriellen Kaffee, sind bei weitem das Direkt-Lösungsmittel-Verfahren und das Indirekt-Lösungsmittel-Verfahren.  Zusätzlich noch sehr häufig sind das Schweizer Wasser-Verfahren und das CO₂-Verfahren. 70% der Aufbereitung fallen hierbei auf die ersten beiden Methoden.

Direkt-Lösungsmittel-Verfahren und das Indirekt-Lösungsmittel-Verfahren

Hier wird ein chemisches Lösungsmittel verwendet, das Koffein aus dem Rohkaffee entzieht. Beim Direkt-Lösungsmittel-Verfahren werden die Kaffeebohnen gedämpft, um ihre Poren zu öffnen, bevor sie mit einem Lösungsmittel ausgespült werden. Das löst das Koffein auf, bevor es weggespült wird. Das Indirekt-Lösungsmittel-Verfahren unterscheidet sich darin, dass das Lösungsmittel selbst nicht mit den Kaffeebohnen in Kontakt kommt.Zuerst werden sie in heißem Wasser eingeweicht, um das Koffein zu entfernen. Dann wird das Koffeinbohnen-Wasser mit dem Lösungsmittel behandelt, um das restliche Koffein zu entfernen. Danach wird die Lösung wieder in die Bohnen gegeben, damit sie ihre Aromen und Öle wieder aufnehmen können.

Das Schweizer Wasser-Verfahren

Das Schweizer Wasser-Verfahren ist in den USA sehr beliebt und ähnelt dem indirekten Lösungsmittel-Verfahren, obwohl es ohne Chemikalien auskommt und stattdessen Filter einsetzt. Dies ist gerade in der heutigen Zeit ein beliebtes Kriterium für die Auswahl des richtigen Decafes.

Das CO₂-Verfahren

Wir haben uns bei unseren Bohnen für das in den 70er Jahren erfundene und heute noch weit verbreitete CO₂-Verfahren entschieden.  Bei der CO2-Methode werden die Kaffeebohnen zunächst mit Wasserdampf behandelt, um ihre Poren zu öffnen. Anschließend werden sie einem hohen Druck von CO2 (Kohlendioxid) ausgesetzt, welches die Koffeinmoleküle bindet und entfernt. Das CO2 wird dann gesammelt und gereinigt, um es für den nächsten Zyklus wiederverwenden zu können. Nach der Entkoffeinierung werden die Bohnen getrocknet und geröstet, um entkoffeinierten Kaffee herzustellen.

Wichtig: Es ist zu beachten, dass sowohl das Schweizer-Wasser- als auch CO₂-Verfahren natürliche Prozesse sind, bei denen keine chemischen Lösungsmittel zum Einsatz kommen. 

3. Kann Kaffee wirklich 100% koffeinfrei sein?

Wie bereits erwähnt, darf Decaf oder entkoffeinierter Kaffee in der EU als solcher bezeichnet, werden solange er den Wert von 0,1 % Koffein nicht übersteigt. Als Vergleich dazu: Die meisten Kaffees haben (natürlich kommt es hier sehr stark drauf an wieviel Robusta Anteil wir haben) zwischen 50 und 100mg Koffein auf 150ml. 

Entkoffeinierter Kaffee hat gerade einmal 3mg Koffein auf 100ml.

Kommt euch immer noch viel vor? Ganz normaler Trinkkakao hat im Schnitt 4mg Koffein, Schwarzer Tee 30mg Koffein und jetzt haltet euch fest: 100g Halbbitterschokolade hat ca. 75mg Koffein. Was möchten wir damit sagen? Wenn ein Stück Zartbitter Schoki mehr Koffein als eine ganze Tasse von unserem leckeren Kaffee Decaf hat, dann sind 3mg wirklich wenig! 

Natürlich gibt es auch komplett Koffeinfreie Varianten, diese bestehen allerdings in der Regel aus Ersatzstoffen & Ersatzprodukten - nicht aus Rohkaffee! Hierzu zählt zum Beispiel der sehr bekannte Caro “Kaffee”, der aus Getreide und nicht aus Kaffee hergestellt wird.

4. Für wen eignet sich entkoffeinierter Kaffee besonders!

Kaffee in der Schwangerschaft - ist entkoffeinierter Kaffee gut oder schlecht?

An der Stelle müssen und wollen wir erwähnen, dass wir hier keine medizinische Beratung durchführen und dass es wie bei fast jedem Thema unterschiedliche Studien gibt.  Die EFSA bescheinigt, dass ein Koffein Konsum von unter 200mg unbedenklich sind. Mit anderen Worten, ihr könnt bedenkenlos 1-2 Tassen von unserem entkoffeinierten Decaf trinken.

Ein Beispiel: 2 Tassen mit je 300 ml von unserem Bio Decaf Kaffee enthalten ca. 12mg Koffein, sprich - du kannst diese bedenkenlos genießen!

Selbst konservativere Studien konnten keine bedenklichen Folgen bei einem Konsum unter 50mg feststellen.  Ihr wisst natürlich am besten, was gut für euch ist, aber wenn ihr das Verlangen nach dem Geschmack von Kaffee habt, ist entkoffeinierter Kaffee in der Schwangerschaft auf jeden Fall die eine gute Wahl. 

Eignet sich entkoffeinierter Kaffee für Menschen mit Koffeinallergie?

Sehr ähnlich verhält es sich bei Menschen mit Koffeinallergie. Auch hier muss man natürlich sagen, jeder Mensch reagiert anders. Einige Menschen können selbst problemlos eine Tasse normalen Kaffee trinken und andere Menschen reagieren bereits auf Kakao. Niemand kennt seinen Körper so gut wie ihr selbst. Unsere Rückmeldungen von euch sind allerdings sehr positiv. Genau wie bei Koffein Sensibilität. 

5. Der Unterschied: Entkoffeinierter Kaffee vs Entkoffeinierter Espresso

Wie bereits erwähnt ist der Unterschied weder im Koffeingehalt noch im Entkoffeinierungs-Verfahren. Der Unterschied liegt zumindest bei uns ausschließlich im Röstverfahren - so wie auch bei normalen Kaffee- und Espressobohnen. Ganz einfach gesprochen ist der Kaffee etwas kürzer in der Rösttrommel, was dafür sorgt, dass der Kaffee etwas milder und zurückhaltender ist. Der Espresso bleibt dann in der logischen Konsequenz länger in der Trommel, damit er intensiver mit einem wuchtigeren und vollen Körper wird.

Beide haben ein schönes, klassisches Tassenprofil, welches nach leckeren Milka Noisette, Nougat, Schokolade und Haselnuss schmeckt - am besten überzeugt ihr euch aber selbst!

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Wir hoffen, ihr konntet euch wieder ein Kaffeewissen abspeichern und wir konnten etwas Licht in das ganze Wirr Warr mit Decaf, entkoffeiniert, koffeinfrei, ohne Koffein und den jeweiligen Unterschieden bringen.

Wenn ihr noch Fragen habt, schreibt uns doch gerne eine Mail, slidet in unsere DMs auf Insta oder noch besser, kommt in unsere Rösterei und wir bereiten euch direkt einen entkoffeniertes Getränk eurer Wahl zu. Vollkommen egal, ob mit unserem Decaf Espresso oder dem Decaf Kaffee

Wir freuen uns auf euch!